Tabaks Collegium

Bereits im 17. Jahrhundert traf man sich zu einem Tabakskollegium bei Hof. Der Brauch hatte wohl seinen Ursprung in den benachbarten Niederlanden und wurde durch König Friedrich I und dessen Sohn Friedrich Wilhelm I zu einer Institution.

König Friedrich I war der Meinung, „… dass der Gebrauch des Tabkas gegen alle böse Luft gut sei …“ Und so traf man sich zum geselligen Beisammensein, um gemeinsam zu rauchen. Und nicht nur „Mann“ traf sich, auch Damen nahmen an den Tabakskollegien teil. Dabei war das sonst strenge Hofzeremoniell eher gelockert – wie man auf deinem Gemälde von Paul Carl Leygebe aus der Zeit um 1710 erkennen kann. Hier sitzen Damen und Herren zusammen. Es wurden Getränke serviert und aus holländischen Tonpfeifen geraucht. Es heißt, das Rauchen war eigentlich Pflicht, man konnte sich jedoch davon loskaufen, in dem man für wohltätige Zwecke spendete.

Eine grundlegende Änderung führte der „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I jedoch herbei. Er schloss die Damen aus und macht das Tabakskollegium zu einer reinen Männergesellschaft, die sich in einfach möblierten Räumen traf, reichlich Bier tranken und beim Rauchen aus Ton- oder Meerschaumpfeifen überwiegend über politische und religiöse Themen diskutierten.

Sein Sohn Friedrich II hatte jedoch eine entschiedene Abneigung gegen das Tabakrauchen und beendete die Tradition am preußischen Hof.

Circa einhundert Jahre später gründete sich im Jahre 1870 in Heddesdorf das Ältere Tabaks Collegium und pflegt seitdem den Rauchsport, obwohl etwa 70 Prozent der Mitglieder Nichtraucher sind.

 

 

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